Es gibt nichts Wunderbareres,
nichts, was die Weisheit des Schöpfers bei den Verständigen heller bezeugt,
als die Bewegung der fünf Planeten.

( Johannes Kepler 1571-1630 )



Das Planetensystem:

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Faszination Sonnensystem
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Allgemeines und Begriffe

Asteroiden

Asteroid (243) Ida mit Mond Dactyl
Asteroid (243) Ida mit Mond Dactyl

Als Asteroiden bezeichnet man kleine planetenähnliche Objekte, die sich auf keplerschen Umlaufbahnen um die Sonne bewegen.

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Faszination Sonnensystem


Vorwort

Die Planeten des Sonnensystems
Die Planeten des Sonnensystems

Es ist knapp 600 Jahre her, da glaubte der Mensch zuversichtlich, alle Geheimnisse des Weltalls enträtselt zu haben: Für die meisten europäischen Wissenschaftler des Mittelalters war die Erde eine flache Scheibe, von deren Rand man herunterfallen konnte, wenn man sich ihm zu sehr nähert. Diese Scheibe war der Mittelpunkt des Weltalls, und um sie kreisten die Sonne, der Mond und die damals bekannten Planeten auf Kreisbahnen.
Aber je weiter die Wissenschaft fortschritt, um so mehr zeigte sich, daß dieses einfache Weltbild nicht stimmen konnte: Um 1400 behauptete Nikolaus Kopernikus, daß nicht die Erde, sondern die Sonne Mittelpunkt unseres Sonnensystems sei. Das war damals eine Ungeheuerlichkeit. Trotzdem ließ sich der Fortschritt nicht aufhalten: Der deutsche Astronom Johannes Kepler (1571-1630) berechnete die Planetenbahnen. Isaac Newton entdeckte 1664 das Gravitationsgesetz und schuf damit die Grundlage der modernen Astronomie. Heute sind die Wissenschaftler mit ihren gigantischen Spiegel- und Radioteleskopen in der Lage, bis fast an den Rand des Universums "vorzudringen". Sie erforschen Objekte, die mehrere Milliarden Lichtjahre ( 1 Lichtjahr = 9,461 Billionen km) entfernt sind, und können Vorgänge erklären, die noch vor wenigen Jahrzehnten ein Rätsel waren. Und trotzdem - je weiter der Mensch forscht, um so sicherer wird eines: Erst ein Bruchteil des Geheimnisses des Weltalls ist schon enträtselt!
Die Geheimnisse beginnen schon vor unserer eigenen Tür. Zentraler Mittelpunkt für unser Leben und unsere Existenz ist unsere Sonne. Sie ist auch Mittelpunkt eines Systems von Planeten, zu dem unser blauer Erdball gehört.
"Faszination Sonnensystem" liefert die wichtigsten Daten und Fakten über unser Sonnensystem. Von unserem nächsten Nachbarn, dem Mond, bis hinaus in die entferntesten Randbereiche unseres Sonnensystems, wo der Planet Pluto seine Bahn zieht.
Wieso Galaxien, Sternhaufen und Gasnebel? Die Schönheit des Universums beginnt hier!


Der Mond

Schon vor Beginn der Raumfahrt wußten die Wissenschaftler über keinen anderen Himmelskörper so viel wie über den Mond. Und trotzdem: Noch zu Beginn unseres Jahrhunderts behauptete ein ernsthafter amerikanischer Astronom, auf dem Mond riesige Tierherden entdeckt zu haben! Natürlich war das nur eine optische Täuschung.

Der Mond ist unser nächster Nachbar im Weltall. Er ist rund 384.000 Kilometer von der Erde entfernt - immerhin eine Strecke, die fast dem Zehnfachen des Erdumfangs entspricht. Für die Astronomen ist diese Entfernung aber nur eine Katzensprung. Sie sind es gewöhnt, in ganz anderen Größenmaßstäben zu rechnen - in Tausenden von Billionen Kilometern.
Wie nah der Mond im Vergleich zu anderen Himmelskörpern der Erde ist, zeigt ein kleines Beispiel: Wenn man sich vorstellt, daß die Entfernung zwischen Erde und Mond nur einen Meter beträgt, dann wäre - im gleichen Maßstab - die Sonne 390 Meter und der nächste Stern 115.798.698 Kilometer entfernt! Diese - nach astronomischen Maßstäben - geringe Entfernung macht den Mond nach der Sonne zu unserem auffälligsten Himmelskörper. Sein Licht (bei Vollmond) ist zwar 100.000mal schwächer als das der Sonne, aber millionenfach stärker als das der hellsten Sterne!

Mondrückseite
Mondrückseite

Die Astronomen des ausgehenden Mittelalters hielten die dunklen Staubebenen für Ozeane und nannten sie maria (lat.: Meere)
Das Bild links zeigt eine ungewohnte Ansicht des Mondes, welche von einer Sonde aufgenommen wurde und so von der Erde aus nicht zu sehen ist. Es zeigt die Rückseite des Mondes.
Mondvorderseite
Mondvorderseite

Das rechte Bild zeigt die gesamte von der Erde aus sichtbare Mondoberfläche. Die Schwankungen der Mondachse sind dabei mit einbezogen. Sie führen zu den ausgeprägteren Kraterformationen an den Polen.
Schon mit bloßem Auge kann man auf der Mondoberfläche die "Meere" - riesige Staubflächen - und große Krater entdecken. Noch interessanter wird unser Himmelsnachbar, wenn man ihn durch einen Feldstecher oder durch ein Teleskop betrachtet. Es lohnt sich, den Mond nicht nur bei Vollmond zu betrachten. Auch die einzelnen Mondphasen sind interessant. Ein ideales Beobachtungsgebiet ist die Tag- und Nachtgrenze, die von Astronomen als Terminator bezeichnet wird. Da diese Grenze wandert, kann man bei zunehmendem Mond sehen, wie Berggipfel und Kraterwälle allmählich aus dem Schatten auftauchen oder bei abnehmendem Mond in der Dunkelheit verschwinden. Allerdings braucht man für eine solche Beobachtung Geduld. Es dauert Stunden, bis ein Mondberg oder der Wall eines Kraters aus dem Schatten auftaucht.
Ein fast genauso interessantes Phänomen tritt ein, wenn der Mond als ganz schmale Sichel am Himmel steht. Man kann dann nicht nur die von der Sonne hell erleuchtete Sichel, sondern die ganze Mondoberfläche sehen. Sie schimmert in einem aschgrauen Licht. Die Erklärung: Nicht nur der Mond, sondern auch die Erde strahlt das Sonnenlicht zurück. Es reicht aus, um die Nachtseite des Mondes schwach zu erleuchten.
Unzählige Sagen, Märchen und Mythen handeln vom Mond. Wahrscheinlich haben die Menschen schon in der Vorgeschichte zu enträtseln versucht, warum der Mond zu- und abnimmt und manchmal verschwindet. Eine seltsame Begründung fanden die alten Germanen. Sie glaubten, daß ein riesiger Wolf den Mond verschlingt. Wenn er verdaut war, kam der Mond langsam wieder zum Vorschein!
Die richtige Erklärung für die einzelnen Mondphasen ist nicht ganz so dramatisch: Der Mond kreist um die Erde und wird dabei von der Sonne angestrahlt. Wenn er bei dieser Kreisbewegung von der Sonne aus gesehen hinter der Erde steht, sehen wir ihn voll erleuchtet (Vollmond). Steht er zwischen Sonne und Erde, wird die von der Erde abgewandte Mondseite bestrahlt (Neumond). Die Hälfte des Mondes sehen wir beleuchtet, wenn Erde und Mond etwa in gleicher Höhe zur Sonne stehen (Halbmond).
Nicht nur Dichter und Sagenerzähler, sondern auch ernsthafte Wissenschaftler beschäftigen sich schon seit Jahrtausenden mit dem Mond. Ägyptische Priester konnten bereits vor Beginn unserer Zeitrechnung Mondfinsternisse vorausberechnen. Warum sie entstanden (der Schatten der Erde verdeckt gelegentlich den Mond), wußten die Ägypter allerdings noch nicht.
Den wichtigsten Fortschritt machte die Mondforschung mit dem Teleskop, das in Belgien erfunden und 1609 von dem italienischen Astronom Galileo Galilei (1564-1642) nachgebaut und verbessert wurde: Zum erstenmal konnten Astronomen die Mondoberfläche gründlich studieren. Allerdings machten die Wissenschaftler des ausgehenden Mittelalters und der beginnenden Neuzeit den Fehler, den Mond für einen erdähnlichen Himmelskörper anzusehen. Sie hielten die großen Staubebenen auf dem Mond für Meere und gaben ihnen den Namen maria (lat.: Meere).
Die wichtigsten Daten über den Mond standen schon fest, bevor der erste Mensch am 21. Juli 1969 seine Oberfläche betrat. Wissenschaftler haben errechnet, daß der Mond wesentlich kleiner ist als die Erde. Sein Durchmesser beträgt 3476 Kilometer. Außerdem hat der Mond eine viel geringere Masse. 81 Monde wären nötig, um unseren Heimatplaneten aufzuwiegen! Schon zu Beginn dieses Jahrhunderts konnten Astronomen beweisen, daß der Mond keine Atmosphäre hat. Die Masse des Mondes ist viel zu gering um eine Atmosphäre zu halten. Erkennbar wird dies bei einer Sternbedeckung: Wenn der Mond an einem Stern vorbeizieht, leuchtet der Stern so lange, bis er vom Rand des Mondes "berührt" wird. Dann verschwindet er schlagartig. Hätte der Mond eine Atmosphäre, dann würde der Stern vor seinem Verschwinden einige Sekunden lang flackern und dann verblassen.
Trotzdem hielten es einige Astronomen noch bis in die 60er Jahre dieses Jahrhunderts für möglich, daß zumindest Reste einer Atmosphäre existieren könnten. Der amerikanische Wissenschaftler Henry Pickering ging sogar noch weiter. Er behauptete um 1920, auf dem Mond riesige Herden Rentierähnlicher Tiere gesehen zu haben.
Leben auf dem Mond? Immerhin nahm die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA vor dem ersten Mondstart die Gefahr ernst, daß es auf dem Mond gefährliche Krankheitserreger geben könnte. Deshalb mußten die Astronauten nach ihrer Rückkehr auf die Erde mehrere Tage in Quarantäne verbringen - bis man sicher war, daß sie keine Krankheitserreger auf die Erde gebracht hatten. In dieser Zeit durften sie mit keinem anderen Menschen in Verbindung kommen.
Eine der wichtigsten Erkenntnisse, die die sechste Mondlandung des amerikanischen Apollo-Programms für die Mondforschung gebracht haben, war deshalb: Der Mond ist ein völlig toter Himmelskörper! Es gibt keine Atmosphäre auf ihm. Die harte Strahlung der Sonne kann ungehindert bis zur Mondoberfläche vordringen und macht die Entwicklung jedes Lebens unmöglich. Außerdem sind die Temperaturen auf dem Mond mörderisch. Auf der Tagseite - also im Sonnenlicht - steigt das Thermometer auf über 120 Grad. Im Schatten fällt es bis 160 Grad unter Null. Auch wegen dieser Bedingungen ist es unmöglich, daß sich tierisches oder pflanzliches Leben entwickelt.

Der Mond auf einen Blick:

  • Die Größe: Der Durchmesser des Mondes beträgt 3476 Kilometer knapp ein Viertel des Erddurchmessers.
  • Die Masse: Die Masse des Mondes ist 81 mal geringer als die der Erde: 81 Monde wären nötig, um die Erde aufzuwiegen.
  • Die Schwerkraft: Die Schwerkraft des Mondes beträgt nur ein Sechstel der Erdschwerkraft. Ein 78 kg schwerer Mensch würde auf dem Mond nur 13 kg wiegen, ohne Schutzanzug könnte er 6mal soweit springen wie auf der Erde.
  • Die Atmosphäre: Der Mond hat keine Atmosphäre. Er ist den Sonnenstrahlen schutzlos ausgeliefert.
  • Die Temperatur: Im Sonnenlicht steigt die Temperatur auf 120 Grad. Im Schatten sinkt sie auf 160 Grad unter Null.
  • Die Umlaufbahn: Der Mond umkreist die Erde in durchschnittlich 384.000 km Entfernung. Für eine Umkreisung braucht er 29 Tage und 13 Stunden. Da er sich in der gleichen Zeit um seine eigene Achse dreht, sieht man von der Erde aus nur eine Seite des Mondes.
  • Die Oberfläche: Die Maria auf dem Mond sind keine Meere, sondern Staubebenen. Größere Krater sind Ringgebirge, deren Boden eingesunken ist. Kleine Krater sind durch Meteoreinschläge, andere durch Vulkanausbrüche entstanden. Auf dem Mond gibt es Gebirge, die höher als der Himalaja sind. Da der Mond auf seiner Umlaufbahn um die Erde ein wenig "schwankt", können wir nicht nur die Hälfte, sondern fast 60 Prozent seiner Oberfläche sehen.

Dazu kommen noch einige Kilo, die von unbemannten sowjetischen Mondsonden zur Erde gesandt wurden. Und die Untersuchung dieser Mondsteine brachte so überraschende Ergebnisse, daß sich vom wissenschaftlichem Standpunkt der Milliardenaufwand für die Mondflüge auf jeden Fall gelohnt hat. Schon bei den ersten Tests stellten die Wissenschaftler verblüfft fest: Keine einzige der Mondproben war jünger als 3,1 Milliarden Jahre! Das bedeutet, daß sich die Mondoberfläche in dieser Zeit kaum verändert hat. Im Vergleich dazu sind die Alpen auf der Erde erst vor etwa 60 Millionen Jahre entstanden. Ein atemberaubender Gedanke: Wenn man zum Mond sieht, blickt man weit zurück in die Vergangenheit - in eine Zeit, in der weite Teile der Erdoberfläche noch glutflüssig waren und sich in den Urozeanen gerade die ersten Algen entwickelten.
Weitere Untersuchungen zeigten, daß das Mondgestein im großen und ganzen chemisch ähnlich zusammengesetzt ist wie unsere Erdrinde. Für die Wissenschaftler war das keine besondere Überraschung, denn nach den neuesten Erkenntnissen sind Mond und Erde vor etwa 4,6 Milliarden Jahren aus dem gleichen Urnebel entstanden. Aber es gibt gewisse Unterschiede in der chemischen Zusammensetzung des Mondgesteins und der Erdkruste. Daraus kann man schließen, daß der Mond zu keiner Zeit ein Teil der Erde war. Er wurde also nicht bei einer gigantischen Katastrophe in der Frühzeit der Erde von unserem Heimatplaneten abgesprengt, wie manche Forscher bisher geglaubt hatten.
Die sechs Mondflüge des Apollo-Programms haben den Forschern eine ganze Reihe von wichtigen Erkenntnissen über den Mond gebracht. Aber ein ganzer Katalog von Fragen bleibt noch ungelöst. Zum Beispiel: Forscher haben auf dem Mond mehrfach hintereinander ein seltsames Aufblitzen gesehen. Sie erklären diese "moonblinks" mit Vulkanen: Heiße Gaswolken steigen im Mond auf und beginnen unter Einfluß der Sonnenstrahlen zu glühen. Gibt es nun tatsächlich heute noch Vulkane unter der Mondoberfläche? Andere Wissenschaftler halten das schlicht für unmöglich.
Man sieht, auch im Raumfahrtzeitalter steckt der Mond noch immer voller Geheimnisse. Erst in jüngster Zeit wurde erstmalig Wasser auf dem Mond entdeckt. Und das, obwohl er unser direkter Nachbar im All ist - und der einzige fremde Himmelskörper, den Menschen bisher betreten haben.
Mondfinsternis
Mondfinsternis

Eine Mondfinsternis:
Sie entsteht, wenn der Mond durch den Schattenkegel der Erde wandert. Mondfinsternisse kann es nur bei Vollmond geben. Da der Schatten der Erde auf ihrer Bahn um die Sonne den Mond aber nur selten trifft, gibt es nicht bei jedem Vollmond eine Finsternis.


Die Sonne: Ein glühender Atomofen

Wissenschaftler haben errechnet, daß die Sonne eines Tages explodieren und alles Leben auf der Erde auslöschen wird. Allerdings bleibt uns bis dahin noch etwas Zeit fünf Milliarden Jahre!

Ohne die Sonne wäre jedes Leben auf der Erde unmöglich. Sie verhindert, daß sich unser Heimatplanet innerhalb kürzester Zeit in einen toten Eisklumpen verwandelt, auf dem die phantastische Temperatur von 273 Grad unter Null herrscht. Obwohl wir auf der Erde nur einen winzigen Bruchteil der Energie erhalten, die die Sonne ausstrahlt (ein Zweimilliardenstel), reicht er völlig aus, um Menschen, Pflanzen und Tiere mit Licht und Wärme zu versorgen.
Insgesamt fängt die Erde von der Sonne eine Energie von fast 200 Billionen Kilowatt (kW) auf. Wenn wir die Erde ohne die Hilfe der Sonne so erwärmen wollten, daß ein Leben wie heute auf ihr möglich ist, brauchten wir dazu zwei Milliarden Großkraftwerke mit einer Leistung von je 100.000 Kilowatt!
Das sind imponierende Zahlen. Und trotzdem - für die Astronomen ist die Sonne nur ein Durchschnittsstern. Sie ist nicht einmal besonders groß. Es gibt Sterne, die einen 500mal größeren Durchmesser als die Sonne haben und bis zu 100.000mal heller leuchten. Die Sonne erscheint uns nur deshalb als Scheibe und nicht als winziger Punkt wie die Sterne, weil sie - nach astronomischen Begriffen - sehr nah ist. Sie ist 149,5 Millionen Kilometer von uns entfernt. Alpha Centauri, der nächste Nachbar außerhalb des Sonnensystems im All - ist dagegen noch 4,3 Lichtjahre entfernt. Ein Lichtjahr ist die Entfernung, die das Licht mit einer Geschwindigkeit von 300.000 Kilometern in der Sekunde in einem Jahr zurücklegt - 9,461 Billionen Kilometer!

Die Sonne
Die Sonne

Eine Sonneneruption:
Bei solchen Explosionen auf der Sonnenoberfläche wird glühendes Gas Hunderttausende von Kilometern weit in das Weltall geschleudert. Diese Art von feurigen Lichtbogen nennt der Astronom Protuberanzen. Die Sonne ist ständig in Unruhe.
Im Vergleich zur Erde ist die Sonne natürlich trotzdem gigantisch. Sie hat einen Durchmesser von 1,4 Millionen Kilometern, 109mal so groß wie der unserer Erde. Noch verblüffender wird es, wenn man das Volumen (den Rauminhalt) der Sonne mit dem der Erde vergleicht: Die Erde würde 1,3 millionenmal im Sonnenball Platz finden. Die mittlere Dichte der Sonne ist allerdings erheblich geringer als die der Erde. Sie beträgt 1,41 Gramm pro Kubikzentimeter und reicht also nur knapp das anderthalbfache der Dichte des Wassers.
Aus der Dichte und dem Rauminhalt der Sonne haben die Astronomen ihr Gewicht berechnet: Sie wiegt 1.99 mal 1027 Tonnen. Ausgeschrieben ergäbe das eine Zahl mit 28 Stellen. Etwa 333.000mal ist die Sonne schwerer als die Erde! Und noch ein Vergleich: Die Schwerkraft auf der Sonnenoberfläche ist 28mal so groß wie die auf der Erdoberfläche: Ein Athlet, der auf der Erde 2,20 Meter hoch springt, könnte mit dem gleichen Kraftaufwand auf der Sonne nur eine Hüpfer von acht Zentimetern Höhe machen. Das wäre allerdings nicht zu empfehlen, den die Temperatur an der Sonnenoberfläche beträgt über 5.000 Grad!
Überhaupt darf man sich die Oberfläche der Sonne nicht wie die Erdkruste vorstellen. Denn im Gegensatz zur Erde ist die Sonne kein fester Körper, sondern ein glühender Gasball. Und wie entsteht die Energie, die diesen gigantischen Ball mit einem Durchmesser von 1,4 Millionen Kilometern zum Glühen bringt? Man kann sich die Sonne als eine überdimensionale Atombombe vorstellen. Wie bei Wasserstoffbombenexplosionen verschmelzen im Inneren der Sonne Wasserstoffkerne zu einem neuen Element, dem Helium. Noch komplizierter ist der sogenannte Kohlenstoff-Zyklus, bei dem als Endprodukt schließlich auch Helium entsteht.

Chromosphäre
Chromosphäre

Die Chromosphäre der Sonne:
Die Chromosphäre (griechisch = Farbhülle) ist die äußerste Schicht der Sonnenatmosphäre. Mit einem besonderen Filter, dem Hα-Filter ergibt sich ein Bild der Sonnenoberfläche, wie es im linken Bild zu sehen ist. Mit Hilfe dieses Filters ist die Granulation der Sonnenoberfläche besser zu sehen. Bei den dunklen, fadenartigen Gebilden handelt es sich ebenfalls um Protuberanzen, welche durch den Filter betrachtet als Filamente bezeichnet werden.
Die Energie, die bei diesen Prozessen freigesetzt wird, ist gigantisch. Sie heizt das Innere der Sonne auf über 5 Millionen Grad auf und wird dann durch ihre äußeren Gasschichten ins Weltall abgestrahlt. Kein Wunder, daß die Sonnenoberfläche bei diesen Kernreaktionen äußerst unruhig ist. Häufig kommt es auf ihr zu unvorstellbaren Explosionen: Glühende Gasmassen werden hunderttausende von Kilometern weit ins All geschleudert. Die Astronomen sprechen dann von Protuberanzen.
Ein besonders interessantes Phänomen für die Astronomen sind die Sonnenflecken - riesige dunklere Gebilde auf der Sonnenoberfläche, die die mehrfache Größe der Erde erreichen können. Lange Zeit hat man über diese Flecken gerätselt. Heute weiß man, daß sie mit Magnetfeldern verbunden sind und durch Störungen von Magnetfeldern hervorgerufen werden. Die Stärke dieser Magnetfelder kann das 6.000- bis 8.000fache des Magnetfelds der Erde erreichen. Sonnenflecken treten durchschnittlich alle elf Jahre besonders häufig auf. Mit ihrer Hilfe konnte man auch beobachten, daß sich die Sonne am Äquator schneller dreht als an den Polen. Das ist möglich, weil sie kein fester Körper, sondern ein Gasball ist.
Insgesamt werden in der Sonne in jeder Sekunde 657 Millionen Tonnen Wasserstoff in 652,5 Millionen Tonnen Helium verwandelt. Über vier Millionen Tonnen Materie werden pro Sekunde dabei in Energie umgewandelt - und das schon seit mehreren Milliarden Jahren!

Totale Sonnenfinsternis
Totale Sonnenfinsternis

Diese Aufnahme einer totalen Sonnenfinsternis zeigt deutlich die Korona der Sonne. Die Korona ist als äußerste Hülle der Sonne wegen ihrer geringen Flächenhelligkeit gegen den Taghimmel nicht zu beobachten, sondern wird nur bei einer totalen Sonnenfinsternis beobachtbar. Die Korona kann auch als Verlängerung der Sonnenatmosphäre in den Weltraum angesehen werden.
Schön zu beobachten sind an den Rändern des bedeckenden Mondes die Protuberanzen, welche als helle Lichtbögen hervortreten.

Bei diesem enormen Verbrauch sollte man eigentlich annehmen, daß der Sonne bald der "Brennstoffvorrat" ausgehen müßte. Sie ist jedoch so groß, daß der Wasserstoff noch mindestens 60 Milliarden Jahre reichen würde. So lange wird die Sonne allerdings nicht in ihrer heutigen Form existieren. Wissenschaftler haben berechnet, daß in "schon" etwa fünf Milliarden Jahren eine andere Katastrophe stattfinden wird: Dann hat sich im Inneren der Sonne so viel Helium aufgebaut, daß es - ähnlich wie zuviel Asche in einem Feuer - den Atomverschmelzungsprozeß behindert. Als Folge davon wird sich die Sonne aufblähen und wesentlich mehr Energie ausstoßen als bisher. Auf der Erde steigt die Temperatur dann auf über 500 Grad - alles Leben auf ihr wird in dieser Glut vergehen!

Sonnenfinsternis
Sonnenfinsternis

Eine Sonnenfinsternis:
Wenn der Mond zwischen Erde und Sonne steht, kann er einen begrenzten Schatten auf die Erdoberfläche werfen. Im Bereich dieses Schattens wird die Sonne verdunkelt. Die letzte totale Finsternis, die auch in Deutschland sichtbar war, fand am 11. August 1999 statt.


Unser Sonnensystem: Gibt es Leben auf anderen Planeten?

Außer der Erde umkreisen zwei Planeten die Sonne in einem so günstigen Abstand, daß man primitives Leben auf ihnen für möglich hielt. Aber die ersten Landungen von Raumsonden auf der Venus und dem Mars brachten für alle Sciencefiction-Fans eine bittere Enttäuschung...

Unser Sonnensystem besteht aus acht großen Planeten, einigen Zwergplaneten, ihren Monden - und natürlich der Sonne selbst. Dazu kommen noch über 40.000 Kleinplaneten, die von den Astronomen Asteroiden oder Planetoiden genannt werden und einen Durchmesser von einigen Metern bis zu mehreren hundert Kilometern erreichen. Nicht Vergessen werden dürfen die Kometen, welche immer wieder wie "Gäste" ihre Bahnen durch unser Sonnensystem ziehen. Viele besuchen uns immer wieder, wie zum Beispiel der Komet Halley, welcher alle 76 Jahre von der Erde aus zu sehen ist.
Obwohl einige Planeten im Vergleich zur Erde wahre Riesen sind, bleibt die Sonne doch der Hauptkörper dieses Systems. Sie enthält 99 Prozent der Gesamtmasse des Sonnensystems. Alle Planeten, Kleinplaneten und Monde machen zusammen nur das restliche eine Prozent der Gesamtmasse aus.
Den Unterschied zwischen Planeten und Sternen kannte man schon im Altertum: Auf ihren Bahnen um die Sonne ziehen die Planeten am Himmelsgewölbe ihre eigene Bahn, welche als Ekliptik bezeichnet wird. Man nannte sie deshalb auch Wandelsterne - im Gegensatz zu den Fixsternen, die am Himmel wie festgeheftet (fixiert) scheinen. Tatsächlich haben die Planeten mit richtigen Sternen nichts zu tun. Sie sind viel kleiner und senden keine eigene Energie aus, sondern strahlen nur das Sonnenlicht zurück. Daß einige Planeten - wie etwa Venus und Jupiter - trotzdem zu auffälligen Erscheinungen an unserem Himmel gehören, liegt nur daran, daß sie der Erde milliardenfach näher sind als die nächsten Fixsterne.
Und das sind die großen Planeten in ihrer Reihenfolge von der Sonne aus gesehen: Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto. Im September 2006 wurde Pluto von der IAU der Status eine Planeten aberkannt und mit der Kleinplanetennummer 134340 versehen, so dass seine vollständige offizielle Bezeichnung nunmehr (134340) Pluto ist.
Zwischen der Bahn von Mars und Jupiter kreisen die Asteroiden um die Sonne. Dieser Bereich wird auch als Asteroidengürtel bezeichnet.
Sie sind so klein und die letzten drei großen Planeten soweit von der Sonne entfernt, daß sie mit bloßen Augen nicht mehr gesehen werden können. Sie wurden daher auch verhältnismäßig spät entdeckt: Uranus 1781, Neptun 1846 und Pluto sogar erst 1930. "Steckbriefe" von den neun Planeten befinden sich in den folgenden Abschnitten dieses Ausflugs in unser Sonnensystem.
Seit Jahren vermuten einige Wissenschaftler, daß es noch einen zehnten Planeten in unserem Sonnensystem gibt - den sie vorläufig Transpluto genannt haben. Aber bisher gelang es auch mit den stärksten Teleskopen nicht, diesen Planeten zu entdecken.
Stattdessen wurden einige kleinere Objekte gefunden die Namen tragen wie Haumea, Makemake, Eris, Quaoar, Varuna, Sedna, Ixion und Orcus. Von den acht Planeten umkreisen außer der Erde nur die Venus und der Mars die Sonne in einer Entfernung, die theoretisch ein Leben auf ihnen möglich erscheinen läßt. Der Merkur ist der Sonne zu nahe - es ist zu heiß auf ihm. Die anderen Planeten sind zu weit von der lebensspendenden Sonne entfernt: Die Kälte verhindert jedes Leben auf ihnen.
Übrig bleiben also nur Venus und Mars. Gibt es vielleicht doch Leben auf ihnen, oder sind sie zumindest bewohnbar? Nach allem, was man heute über die beiden Planeten weiß, haben sich die Sciencefiction-Autoren, die von Mars-Lebewesen und Venus-Kolonisten schrieben, gründlich geirrt: Von der Venus funkten Raumsonden Daten zur Erde, nach denen jedes Leben unmöglich ist. Auf ihr herrschen Temperaturen von über 500 Grad. Sie ist die "Hölle". Auch die Nachrichten, die die amerikanischen Raumsonden Viking I und Viking II 1976 vom Mars zur Erde funkten, ließen schon sehr früh die Enttäuschung groß werden. Nach den neuesten Erkenntnissen wurde nicht die geringste Spur von Leben entdeckt. Über Steinfunde mit Spuren von Bakterien und Algen ist sich die Wissenschaft in keinem Punkt einig.

Vergleich der Planeten im Sonnensystem
Vergleich der Planeten im Sonnensystem

Die neun Planeten:
Dieses Bild zeigt die Größe der einzelnen Planeten und vergleicht sie mit der der Sonne (Ausschnitt). Natürlich sind die Abstände zwischen den einzelnen Planeten stark verkürzt.

Haben wir Menschen nun wirklich keine Nachbarn im Weltall? Für alle Liebhaber utopischer Romane bleibt ein Trost. Nach dem neuesten Stand der Wissenschaft ist unser Sonnensystem nicht durch eine Katastrophe entstanden. Früher nahm man an, daß ein fremder Stern bei einem Fast-Zusammenstoß mit der Sonne große Stücke aus ihr gerissen hat, aus der sich dann die Planeten formten. Heute scheint es gesichert, daß Sonne und Planeten gemeinsam aus einem Urnebel entstanden sind. Das bedeutet aber, daß unser Sonnensystem kein Einzelfall im Weltall ist, sondern daß bei der Entwicklung von Sternen zwangsläufig auch zur Entstehung von Planeten kommt. Unsere Sonne ist schließlich ein ganz gewöhnlicher Stern, und fast alle Sterne haben eine ähnliche Entstehungsgeschichte. So ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß auch andere Sterne ein Planetensystem haben und daß Leben auf einigen dieser Planeten möglich ist.
Betrachtet man das gesamte Universum und die unendlichen Weiten, so ist es vermessen zu glauben, daß die Erde das einzige Leben im Universum trägt. Wenn doch, so wäre das Universum eine ganz schöne Verschwendung!

Von Merkur bis Pluto:

Viele Menschen haben Probleme, sich die Reihenfolge unserer neun Planeten zu merken. Doch dabei ist es so einfach. Ein kleiner, einfacher Satz kann als Merkhilfe dienen:
Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere neun Planeten
Merkur Venus Erde Mars Jupier Saturn Uranus Neptun Pluto


Der Merkur

Der Merkur ist der Sonne am nächsten. Am Himmel ist der Merkur nur schwer zu beobachten, denn er tritt in unserer geographischen Breite nur knapp über den Horizont. (Im Frühjahr sieht man den Merkur am besten in der Abenddämmerung, im Herbst in der Morgendämmerung).

Hier die wichtigsten Daten:

Die Größe: Der Merkur ist der zweit kleinste der neun großen Planeten. Sein Durchmesser beträgt 4.880 Kilometer am Äquator. Seine Masse ist 20mal geringer als die der Erde.
Die Umlaufbahn: Der Merkur umkreist die Sonne auf einer stark elliptischen Bahn. Er nähert sich ihr auf 45,9 Millionen km und entfernt sich von ihr 69,7 Millionen km. Die mittlere Entfernung zur Sonne beträgt 57,9 Millionen km.
Die Umlaufzeit: Der Merkur umkreist die Sonne mit einer Geschwindigkeit von 47,9 km in der Sekunde in 88 Erdtagen. Das Merkur-Jahr ist also sehr kurz.
Die Eigendrehung: Innerhalb von 59 Tagen dreht sich der Merkur einmal um die eigene Achse. (Früher glaubte man, daß er 88 Tage braucht).
Die Temperatur: Auf der Tagseite beträgt die mittlere Temperatur 350 Grad über Null, auf der Nachseite 170 Grad unter Null.
Die Atmosphäre: Der Merkur verfügt über keine Atmosphäre. (Es wurden aber Wasserstoffgase gemessen, die milliardenmal dünner sind als die Erdatmosphäre).
Die Schwerkraft: Die Schwerkraft auf der Merkur-Oberfläche beträgt etwa drei Achtel der Gravitationskraft auf der Erde. Um der Anziehungskraft des Merkurs zu entkommen, müßte eine Rakete 4,3 km in der Sekunde schnell sein.
Die Oberfläche: Die Oberfläche des Merkurs ähnelt der des Mondes. Sie ist von Kratern übersät, die teils von Vulkanen, teils von Meteor-Einschlägen verursacht wurden.
Entwicklung eigenen Lebens: Die gewaltigen Temperaturschwankungen und das Fehlen einer Atmosphäre machen die Entwicklung von Leben auf dem Merkur unmöglich.
Bewohnbarkeit: Wenn überhaupt, kann sich der Mensch nur mit schweren Panzerungen gegen Hitze, Kälte und die tödliche Röntgenstrahlung der Sonne auf dem Merkur aufhalten.
Forschungsunternehmen: Die amerikanische Sonde Mariner 10 näherte sich 1974 bis auf 700 km und fotografierte seine Oberfläche.
Der Merkur
Der Merkur

Ein Bild von der Oberfläche des Merkur:
Die Oberfläche des Merkur ist wie die des Mondes von Kratern und Ringgebirgen übersät. Überall auf dem Merkur klaffen Spalten, die durch den gewaltigen Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht entstanden sind: tags 350 Grad über und nachts 170 Grad unter Null. Dieses Foto sandte die amerikanische Raumsonde Mariner 10 zur Erde, als sie sich im Jahr 1974 dem Merkur nährte.


Die Venus

Von der Sonne aus gesehen ist die Venus der zweite Planet. Sie ist nach dem Mond die auffälligste Erscheinung am Nachthimmel und überstrahlt die hellsten Fixsterne um das vierfache. Leider ist sie niemals die ganze Nach über zu beobachten. Allerdings ist sie nicht immer sichtbar. Im Volksmund kennt man die Venus als Morgen- und Abendstern.

Hier die wichtigsten Daten:

Die Größe: Der Durchmesser der Venus beträgt am Äquator 12.104 Kilometer. Damit ist sie nur wenig kleiner als die Erde. Ihre Masse beträgt 81 Prozent der Erdmasse, Der Rauminhalt entspricht 88 Prozent des Volumens der Erde.
Die Umlaufbahn: Die Venus umkreist die Sonne auf einer fast kreisförmigen Bahn. Die mittlere Entfernung zur Sonne beträgt 107,4 Millionen km. Der Erde nähert sich die Venus bis auf 44 Millionen km. Kein anderer Planet kommt der Erde näher.
Die Umlaufzeit: Für eine Sonnenumkreisung braucht die Venus 224,7 Erdtage. Sie bewegt sich dabei mit einer Geschwindigkeit von 35 km in der Sekunde.
Die Eigendrehung: Die Venus braucht 243 Erdtage, um sich einmal um die eigene Achse zu drehen.
Die Temperatur: Messungen sowjetischer und amerikanischer Raumsonden brachten eine Überraschung: Die Temperatur auf der Venus ist viel höher, als man bisher angenommen hat. Sie beträgt fast 500 Grad über Null. In höheren Wolkenschichten wurden 40 Grad unter Null gemessen.
Die Venus
Die Venus

Die strahlende Schönheit des Planeten, der im Volksmund als Abend- und Morgenstern bekannt ist, täuscht gewaltig. Auf ihrer Oberfläche, die sich ständig hinter einer dichten Wolkendecke verbirgt, herrschen Temperaturen von fast 500 Grad über Null. Diese Hitze entsteht durch den sogenannten Treibhauseffekt: Die Atmosphäre der Venus besteht zum größten Teil aus Kohlendioxid. Dieses ungiftige, aber nicht atembare Gas verhindert, daß die überschüssige Wärme wieder zurück in den Weltraum abgestrahlt wird.
Das Foto zeigt die oberen Wolken der Venus. Man erkennt zarte Kontraste und weit ausgedehnte Wolkenbänder.
Die Atmosphäre: Die Atmosphäre der Venus besteht zum größten Teil aus Kohlendioxid - ist also für Menschen nicht atembar. Sie ist 90mal dichter als die Atmosphäre der Erde. Auf der Venusoberfläche herrscht ein Druck wie in 900 m Wassertiefe auf der Erde.
Die Schwerkraft: Die Schwerkraft der Venus beträgt 88 Prozent derjenigen der Erde.
Die Oberfläche: Da die Venus ständig von einer dichten Wolkenschicht verhüllt ist, weiß man noch wenig über die Oberfläche. Mit Radarstrahlen hat man riesige Krater entdeckt. Große Teile der Oberfläche zeigen nur leichte Wellungen mit Höhen und Tiefen. Ein umfangreiches Hochland ist auf der Nordhalbkugel: Ishtar Terra, das etwa die Größe Australiens besitzt. Die höchsten Berge in diesem Hochland sind die "Maxwell Montes", welche 11.800 m hoch sind.
Entwicklung eigenen Lebens: Die hohe Temperatur und der gewaltige Druck schließt jedes Leben auf der Venus aus.
Bewohnbarkeit: Nur mit Druckanzügen, wie sie Tiefseetaucher verwenden, könnte der Mensch auf der Venus landen. Er müßte auf jedenfall Sauerstoffgeräte benützen.
Forschungsunternehmen: Bereits 1969 landeten zwei sowjetische und im Dezember 1978 zwei amerikanische Raumsonden (Pionier-Sonden) auf der Venus. In jüngster Zeit flog 1990 die amerikanische Magellan-Sonde zur Venus und lieferte Jahre lang Meß- und Radardaten.
Venusoberfläche
Venusoberfläche

Das einzige "kartographische", was wir von der Venus heute haben, sind "Radarkarten". Die Radarkartierung der Venus durch die Magellan-Sonde erreichte ein Auflösungsvermögen von 120 m.
Aus den Radardaten wurden die beiden Darstellungen berechnet.
Oberflächenausschnitt
Oberflächenausschnitt

Das linke Bild zeigt die gesamte Planetenkugel. Das rechte Bild nur einen Oberflächenausschnitt mit Tälern, Kratern und Spalten.


Die Erde

Unsere Heimat, die Erde, ist ein Sonderfall im Sonnensystem:
Kein anderer Planet umkreist die Sonne in einem so günstigen Abstand - in einer Zone, die für die Entwicklung des Lebens weder zu heiß noch zu kalt ist. Einzigartig im Sonnensystem ist auch die Erdatmosphäre. Sie enthält nicht nur den lebenswichtigen Sauerstoff im Überfluß, sondern schützt auch vor den gefährlichen Röntgenstrahlen der Sonne und sorgt für den Temperaturausgleich zwischen der Tag und Nachtseite unseres Planeten.

Hier die Daten:

Die Größe: Der Durchmesser der Erde beträgt am Äquator 12.756 km und von Pol zu Pol 12.714 km. Die Erde ist also an den Polen leicht abgeplattet. Den Rauminhalt der Erde hat man mit 1,083 Billionen Kubikkilometer berechnet. Sie wiegt 5,98 x 1021 Tonnen. Das ist eine Zahl mit 22 Stellen!
Die Umlaufbahn: Die Erde umkreist die Sonne in einer mittleren Entfernung von 149,6 Millionen km. Die Erdbahn ist leicht ellipsenförmig. Die weiteste Entfernung zur Sonne beträgt 152,1 Millionen km, die geringste 147,1 Millionen km.
Die Umlaufzeit: Für eine Sonnenumkreisung braucht die Erde genau 365 Tage, 6 Stunden, 9 Minuten und 10 Sekunden. Dabei erreicht sie eine Geschwindigkeit von 29,8 km in der Sekunde.

Die Erde
Die Erde

Unsere Erde - aus dem Weltraum fotografiert:
Man erkennt zwischen den Wolken Meere und Teile der Kontinente. Auf keinem anderen Planeten der Sonne sind die Lebensbedingungen so günstig wie auf der Erde. Aber es besteht die Gefahr, daß der Mensch seine Heimat eines Tages selbst unbewohnbar machen wird: Durch Abgase steigt der Gehalt an Kohlendioxid in der Erdatmosphäre ständig an. Dieses Gas verhindert, daß überschüssige Wärme zurück in den Weltraum gestrahlt wird. Ein lebensbedrohlicher Temperaturanstieg könnte die Folge sein, wenn man diese Entwicklung nicht schnell stoppt.
Die Eigendrehung: In genau 23 Stunden, 56 Minuten und 4 Sekunden dreht sich die Erde einmal um die eigene Achse.
Die Temperatur: Temperaturunterschiede zwischen 88 Grad unter (in Polarregionen) und 60 Grad über Null (in Wüstengebieten) sind auf der Erde keine Seltenheit. Beobachter von fremden Planeten würden die Oberflächentemperatur der Erde mit 14 Grad über Null angeben.
Die Atmosphäre: Die Atmosphäre der Erde besteht zu 21 Prozent aus Sauerstoff und zu 79 Prozent aus Stickstoff, Kohlendioxid und verschiedenen Edelgasen. Der Druck der Atmosphäre an der Erdoberfläche beträgt ein Gramm pro Quadratzentimeter Fläche.
Die Oberfläche: Die Oberfläche der Erde ist 501,1 Millionen Quadratkilometer groß. 29,3 Prozent der Erdoberfläche besteht aus Festland, 70,7 Prozent sind mit Wasser bedeckt.
Entwicklung eigenen Lebens: Die ersten einzelligen Pflanzen und Tiere entstanden schon vor über drei Milliarden Jahren. Aus ihnen entwickelten sich alle anderen Lebensformen. Den heutigen Mensch gibt es seit etwa 40.000 Jahren.

Erde und Mond
Erde und Mond

Die Erde und der Mond im dunklen Weltraum:
Der Himmel wird schwarz, sobald wir uns von unserer Welt entfernen.
Jurij Gagarin, der erste Mensch im Weltall an Bord der Wostock 1, liefert am 12. April 1961 folgenden denkwürdigen Bericht:

"Der Himmel ist vollkommen schwarz. Und vor dem schwarzen Hintergrund sind die Sterne heller und deutlicher zu sehen. Die Erde ist von einem einzigartigen und wunderschönen blauen Schimmer umgeben, den man am Horizont gut erkennen kann. Die Farbe geht sanft von Hellblau zu Blau, dann zu Dunkelblau und Violett und schließlich in das Schwarz des Himmels über. Dies ist wunderschön anzusehen."

Diese Aufnahme sandte die amerikanische Raumsonde Galileo zur Erde.


Der Mars

Der Mars ist der vierte Planet des Sonnensystems. Er umkreist die Sonne außerhalb der Erdbahn. Am Himmel ist der Mars nicht einfach zu beobachten, denn je nach Entfernung zur Erde kann seine scheinbare Helligkeit um das 40fache schwanken. Wenn der Mars in Erdnähe steht, leuchtet er stärker als die hellsten Fixsterne. Besonders auffallend ist dann seine rötliche Farbe.

Die Größe: Der Durchmesser des Mars beträgt 6.787 km, also etwa die Hälfte des Erddurchmessers. Seine Masse ist zehnmal und sein Rauminhalt etwa siebenmal geringer als die Werte der Erde.
Die Umlaufbahn: Der Mars umkreist die Sonne auf einer stark elliptischen Bahn. Die geringste Entfernung zur Sonne beträgt 206,7 Millionen km und die größte 249,1 Millionen km. Die Astronomen geben als Mittelwert 227,9 Millionen km an.
Die Umlaufzeit: Der Mars braucht mit einer Geschwindigkeit von 24,1 km in der Sekunde 687 Tage für eine Sonnenumkreisung. Ein Mars-Jahr ist also fast doppelt so lang wie ein Jahr auf der Erde.
Die Eigendrehung: In 24 Stunden, 37 Minuten und 23 Sekunden dreht sich der Mars um die eigene Achse. Sein Tag ist nur unwesentlich länger als der auf der Erde.
Die Temperatur: Die mittlere Temperatur auf dem Mars beträgt 23 Grad unter Null. Am Äquator kann das Thermometer aber auch über den Nullpunkt steigen. An den Polen können Temperaturen von mehr als 100 Grad unter Null entstehen.
Die Atmosphäre: Die Marsatmosphäre besteht hauptsächlich aus Kohlendioxid und geringen Spuren des Edelgases Argon. Sie ist für den Menschen und die Tiere von der Erde nicht atembar.
Die Schwerkraft: Die Schwerkraft des Mars beträgt nur etwas mehr als ein Drittel der Erdschwerkraft. Um vom Mars starten zu können, muß eine Rakete fünf km in der Sekunde schnell sein.
Die Oberfläche: Die Oberfläche des Mars ist von Kratern übersät. Der größe Vulkan auf dem Mars ist Olympus Mons mit einer Höhe von 26 km. In der Nähe des Marsäquators wurde ein gewaltiger Canyon - Valles Marineris - gefunden, der eine Länge von rund 4.000 km und eine maximale Tiefe von 7.000 m besitzt. Auf dem Mars toben Stürme, die 400 km in der Stunde erreichen.

Mars mit Atmosphäre
Mars mit Atmosphäre

Die beiden Aufnahmen zeigen die Oberfläche des Mars.
Das linke Bild zeigt deutlich die Polkappe aus Eis. Ebenfalls zu erkennen sind dunstige Wolkenbänder und Nebel, welche durch die sehr dünne Atmosphäre des Mars hervorgerufen wurden.
Mars ohne Atmosphäre
Mars ohne Atmosphäre

Einen Blick auf den Mars ohne Atmosphäre zeigt das rechte Bild. Ebenfalls zu erkennen die Polkappe. Im unteren Bereich des Mars zeichnet sich der gewaltige Canyon Valles Marineris ab.

Eigenes Leben: Die amerikanischen Sonden Viking I und II, welche 1976 auf dem Mars landeten, konnten nicht die geringste Spur von Leben entdecken - nicht einmal einzellige Algen oder Bakterien. Selbst neueste Untersuchungsergebnisse der Pathfinder-Mission lassen die Hoffnungen auf Leben auf dem Mars schwinden.
Monde: Der Mars hat zwei Monde, Phobos und Deimos. Phobos hat einen Durchmesser von 28x20 und Deimos von 16x10 km.
Bewohnbarkeit: Auf dem Mars müßten Menschen Druckanzüge und Sauerstoffgeräte tragen.
Phobos
Phobos
Deimos
Deimos

Der Mars hat zwei Monde, Phobos (Bild links) mit 28x20 km Durchmesser und Deimos (Bild rechts) mit 16x10 km Durchmesser.
Aus dem griechischen übersetzt bedeutet Phobos und Deimos - Angst und Schrecken, also die typischen Begleiter des Kriegsgottes Mars.


Die Kleinplaneten

Alle Kleinplaneten oder Asteroiden sind Gesteins- und Metallbrocken, die die Sonne zwischen den Bahnen des Mars und des Jupiters umkreisen. Ihre Größe ist sehr unterschiedlich. Der größte Asteroid, Ceres, hat einen Durchmesser von 1003 km und eine Oberfläche von 1,8 Millionen Quadratkilometern. Andere sind so klein, daß man sie eigentlich als Steinbrocken oder sogar nur als Steinsplitter bezeichnen müßte.
Die genaue Zahl der Asteroiden, die zum Teil nur Erbsengröße erreichen, ist unbekannt. Immerhin haben die Astronomen aber von über 4.000 größeren Asteroiden die Umlaufbahnen berechnet. Und immer noch werden neue Asteroiden entdeckt. Das ist fast zu einer Routinesache geworden: Ein Teleskop wird auf ein Gebiet des Himmels gerichtet, das Asteroiden enthält. Dann wird die Automatik auf die Drehgeschwindigkeit der Erde und damit auf die Geschwindigkeit der Fixsterne eingestellt. Auf der Fotoplatte erscheinen dann neuentdeckte Asteroiden als schwache Strichspuren.

Gaspra
Gaspra

Am 29. Oktober 1991 flog die Raumsonde Galileo an dem Kleinplaneten Gaspra vorüber, dessen Größe 20 x 12 x 11 km beträgt. Gaspras Oberfläche ist übersät mit Einschlagskratern.
Aufgrund der Anzahl von Kratern auf Gaspra schätzen Astronomen, daß der Asteroid rund 200 Millionen Jahre alt ist.
Die Umlaufbahn von Gaspra um die Sonne verläuft in einer Entfernung von 205 Millionen Kilometern.

In der folgenden Tabelle befinden sich die wichtigsten Daten über die 10 größten Asteroiden:

Asteroid Entfernung von der Sonne
[in Millionen km]
Umlaufzeit
[in Jahren]
Durchmesser
[in km]
Ceres 413 4,60 1017
Pallas 414 4,61 585
Vesta 353 3,62 531
Hygeia 470 5,59 355
Juno 400 4,36 247
Metis 355 3,69 220
Astera 385 4,14 180
Hebe 360 3,78 170
Iris 356 3,68 150
Flora 330 3,27 125
Asteroidendaten



Die meisten Asteroiden umkreisen die Sonne in einer Entfernung von etwa 400 Millionen Kilometern und brauchen für einen Sonnenumlauf etwa viereinhalb Jahre. Es gibt aber auch Asteroiden, die völlig unregelmäßige Bahnen haben. Einige werden von der gigantischen Gravitation des Jupiter angezogen und folgen ihm wie Monde. Andere kommen auf ihren stark elliptischen Bahnen der Erde näher als jeder andere große Planet. Der Asteroid Hermes - ein 16 km langer zigarrenförmiger Felsbrocken - nähert sich regelmäßig unserem Planeten bis auf 22 Millionen km. Fast bedrohlich nah kam 1937 ein kleiner, bis dahin unbekannter Asteroid: Er raste in nur 800.000 km Entfernung an unserer Erde vorbei. Manche Asteroiden treffen direkt auf die Erde. Zum Glück sind die meisten so klein, daß sie in der Erdatmosphäre verglühen, ohne den geringsten Schaden anzurichten. Man spricht dann von Sternschnuppen oder Meteoren.
Ida
Ida

Der Asteroid 243 Ida aus dem Hauptgürtel der Asteroiden, hier in einer Galileo-Aufnahme vom 28. August 1993. Ida ist 52 Kilometer lang und dreht sich alle 4,6 Stunden einmal um seine Achse. Sie besitzt viele Krater.
Ida besitzt einen eigenen Mond, der am rechten Bildrand zu erkennen ist. Sein Name ist Dactyl. Er ist 1,6 x 1,2 km groß und umkreist Ida auf einer Bahn in 90 km Entfernung.
Die Umlaufbahn von Ida um die Sonne verläuft in einer Entfernung von 270 Millionen km.


Der Jupiter

Der Jupiter ist der Gigant unter den Planeten. Er unterscheidet sich aber von den erdähnlichen Planeten wie Merkur, Venus und Mars nicht allein durch seine Größe: Der Jupiter ist nicht aus Stein und Metallen gebildet, sondern besteht aus Gas. Lediglich für einen kleinen Kern wird von einigen Wissenschaftlern auch Gestein angenommen.

Jupiter
Jupiter

Das Portrait eines Gas-Riesen:
Diese Aufnahme des Jupiter wurde vom amerikanischen Hubble-Weltraum-Teleskop aufgenommen. Man erkennt sehr deutlich die seltsamen Streifen-Formationen der Atmosphäre des größten Planeten in unserem Sonnensystem. Es handelt sich um Wolkenbänder, die den Jupiter ringförmig umziehen und die durch seine rasche Eigendrehung entstehen. Trotz seiner gewaltigen Größe rotiert der Jupiter schneller als jeder andere Planet um seine eigene Achse. Der schwarze Punkt ist der Schatten des Mondes Io, 42.200 km von Jupiter entfernt. Io selbst ist schräg rechts davon zu erkennen.

Die Größe: Der Jupiter hat einen Durchmesser von 142.800 Kilometern. Seine Masse ist 316 mal so groß wie die der Erde und beträgt mehr als das doppelte aller acht übrigen Planeten zusammen. Die Dichte (spezifisches Gewicht) des Jupiters ist allerdings gering. Mit dem Wert 1,3 ist sie nur wenig größer als die des Wassers mit dem Wert 1,0 g/ cm3
Die Umlaufbahn: Der Jupiter umkreist die Sonne in einer mittleren Entfernung von 778,3 Millionen km. Auf seiner leicht elliptischen Bahn nähert er sich der Sonne bis auf 740 Millionen km und entfernt sich bis 815,7 Millionen km von ihr.
Die Umlaufzeit: Für eine Sonnenumkreisung braucht der Jupiter 11,86 Jahre. Er bewegt sich dabei mit einer Geschwindigkeit von 12,7 km in der Sekunde.
Die Eigendrehung: Der Jupiter braucht nur 9 Stunden, 50 Minuten und 30 Sekunden, um sich um die eigene Achse zu drehen.
Die Temperatur: Da der Jupiter keine feste Oberfläche hat, kann man nur die Temperatur der Wolken messen. Sie beträgt 150 Grad unter Null.
Die Atmosphäre: Die Atmosphäre des Jupiters besteht hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium. Sie ist viele tausend km tief. Man nimmt an, daß in den unteren Schichten der Atmosphäre ein gewaltiger Druck herrscht - wahrscheinlich millionenfach höher als der Druck der Erdatmosphäre.
Die Schwerkraft: Die Jupiter-Schwerkraft ist 2,64 mal so groß wie die der Erde. Ein 70 kg schwerer Mensch würde auf dem Riesenplaneten 184,8 kg wiegen. Um vom Jupiter starten zu können, müsste eine Rakete 61 km in der Sekunde schnell sein.
Die Oberfläche: Der Jupiter hat keine feste Oberfläche. Möglicherweise hat er einen Kern, der aus Gestein oder Metall besteht.
Entwicklung eigenen Lebens: Die hohe Schwerkraft, der gewaltige Druck und das Fehlen einer festen Oberfläche machen jedes Leben unmöglich. Menschen werden den Jupiter nie betreten können.
Die Monde: Der Jupiter hat insgesamt 63 Monde. Zwei von ihnen sind größer als der Erdmond. Der Mond Ganymed ist sogar größer als der Planet Merkur. Die vier größten Monde Jupiters sind Io, Europa, Ganymed und Kallisto.

Großer Roter Fleck
Großer Roter Fleck

Besonders seltsam ist der "Große Rote Fleck" in der Atmosphäre von Jupiter. Er ist ein ziemlich stabiles Gebilde mit ca. 40.000 km Länge und 13.000 km Breite. Unsere Erde hätte also locker einmal darin Platz. Beim GRF handelt es sich um eine Art Wirbelsturm mit entgegengesetzter Umlaufrichtung. Vermutlich steigen im Fleck Materialien aus tiefen Schichten auf und sinken an den Rändern wieder ab. Er ist seit mehreren hundert Jahren bekannt.
Des weiteren sind im Bild die vier größten Monde von Jupiter abgebildet. Von links nach rechts sind dies: Kallisto, Ganymed, Europa und Io.

In dieser Tabelle befinden sich 16 der aktuell 63 bekannten Monde des Jupiters:

Mond Entfernung von Jupiter
[in tausend km]
Umlaufzeit
[in Tagen]
Durchmesser
[in km]
Ganymed 1.070 7,15 5.262
Kallisto 1.883 16,68 4.800
Io 421 1,76 3.630
Europa 671 3,55 3.138
Amathea 181 0,49 270
Himalia 11.480 250,57 186
Thebe 222 0,67 110
Elara 11.737 259,65 76
Pasiphae 23.500 735,00 50
Metis 128 0,29 40
Carme 22.600 692,00 40
Lysithea 11.720 259,22 36
Sinope 23.700 758,00 36
Ananke 21.200 631,00 30
Adrastea 129 0,29 25
Leda 11.094 238,72 16
Jupitermonde


Der Saturn

Wegen seines Ringes galt der Saturn bis vor wenigen Jahren als einzigartig in unserem Sonnensystem. Dann hat man entdeckt, daß auch sein Nachbarplanet, der Uranus, einen Ring besitzt. Planetenringe bestehen aus Eis und Gestein. Sie sind die Reste eines Urmondes, der dem Planeten zu nahe gekommen war und von seiner Schwerkraft zerrissen wurde. Wie der Jupiter besteht auch der Saturn aus Gasen und hat keine feste Oberfläche.

Hier die wichtigsten Daten:

Die Größe: Mit einem Durchmesser von 120.000 km ist der Saturn der zweitgrößte Planet im Sonnensystem. Seine Masse ist 95mal größer als die der Erde. Das spezifische Gewicht des Saturns ist äußerst gering: Saturnmaterie ist leichter als Wasser.
Die Umlaufbahn: Der Saturn umkreist die Sonne in einer mittleren Entfernung von 1.427 Millionen km.
Die Umlaufzeit: Für eine Sonnenumkreisung braucht der Saturn 29 Jahre und legt dabei 9,6 km in der Sekunde zurück.
Die Eigendrehung: In 10 Stunden und 14 Minuten dreht sich der Saturn um die eigene Achse.
Die Temperatur: Eisige Kälte von 180 Grad unter Null herrscht in der Saturnatmosphäre.
Die Atmosphäre: Die Atmosphäre des Saturns besteht hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium. Wie auch auf dem Jupiter herrscht in den unteren Atmosphärenschichten ein gewaltiger Druck.
Die Schwerkraft: Die Gravitation auf dem Saturn beträgt das 1,15fache der auf der Erde. Um von ihm starten zu können, müßte eine Rakete 33,4 km in der Sekunde schnell sein.
Die Oberfläche: Der Saturn hat keine feste Oberfläche. Man nimmt aber an, daß er einen Kern besitzt, der aus Gestein oder stark verdichtetem Wasserstoff besteht.
Entwicklung eigenen Lebens: Wegen des hohen Drucks, der eisigen Kälte und dem Fehlen einer festen Oberfläche ist Leben auf dem Saturn unmöglich. Der Mensch wird seine Oberfläche nie betreten können.
Die Monde: Außer dem Ring hat der Saturn aktuell 60 größere Satelliten. Der größte von ihnen, Titan, hat einen Durchmesser von 5.150 km. Titan ist der einzige Mond in unserem Sonnensystem, der eine eigene - wenn auch giftige - Atmosphäre besitzt.
Forschungsunternehmen: Nachdem die US-Raumsonde Pioneer 11 bereits schon 1974 am Jupiter vorbeigeflogen ist, näherte sie sich anschließend dem Saturn. Die Sonden Voyager 1 und 2 näherten sich dem Saturn. Die letzte Sonde war Cassini welche den Saturn und den Mond Titan besuchte.

Saturn
Saturn
Saturn
Saturn

Der Saturn mit seinen Ringen:
Tatsächlich besteht der Ring aus vier verschiedenen Einzelringen, die den Planeten in Höhe seines Äquators umgeben. Der Abstand zwischen dem innersten Ring und der Planetenoberfläche beträgt 78.000 km. Zwischen den weiteren Ringen liegen Abstände zwischen 3.000 bis 4.000 km. Die Stärke der Ringe beträgt nur wenige km.

In dieser Tabelle befinden sich die 17 größten Monde des Saturn:

Mond Entfernung von Saturn
[in tausend km]
Umlaufzeit
[in Tagen]
Durchmesser
[in km]
Titan 1.221.830 15,95 5.150
Rhea 527.040 4,52 1.530
Japetus 3.561.300 79,33 1.460
Dione 377.440 2,74 1.120
Tethys 294.660 1,89 1.060
Enceladus 238.020 1,37 500
Hyperion 1.481.000 21,28 410
Mimas 185.520 0,94 392
Janus 151.472 0,69 220
Phoebe 12.952.000 550,48 220
Prometheus 139.353 0,61 140
Epimetheus 151.422 0,69 140
Pandora 141.700 0,63 110
Atlas 137.670 0,60 40
1980S6 377.440 2,74 36
Telesto 294.660 1,89 34
Calypso 294.660 1,89 34
Saturnmonde


Der Uranus

Der Uranus ist der siebte Planet in unserem Sonnensystem. Wie Jupiter und Saturn besteht er aus Gasen. Mit bloßem Auge ist der Uranus auch bei günstigen Bedingungen nicht mehr zu erkennen. Er wurde 1781 von William Herschel entdeckt.

Hier die wichtigsten Daten:

Die Größe: Der Uranus hat einen Durchmesser von 51.800 km. Seine Masse ist 14,6mal so groß wie die der Erde. 67 Erdkugeln hätten im Uranus Platz.
Die Umlaufbahn: Der Uranus umkreist die Sonne in einer mittleren Entfernung von 1.427 Millionen km. Er nähert sich ihr auf 1.347 Millionen km und entfernt sich von ihr auf seiner elliptischen Bahn 1.507 Millionen km.
Die Umlaufzeit: Der Uranus braucht 84 Jahre bei seiner Bahn um die Sonne. Seine Geschwindigkeit beträgt 6,8 km in der Sekunde.
Die Eigendrehung: Innerhalb von 11 Stunden dreht sich der Uranus einmal um die eigene Achse.
Die Temperatur: Auf dem Uranus herrscht eine Temperatur von 210 Grad unter Null.
Die Atmosphäre: Die Atmosphäre des Uranus ist ähnlich zusammengesetzt wie die des Jupiters und Saturns. Sie besteht aus Wasserstoff und Helium und enthält außerdem Methan.
Die Schwerkraft: Die Gravitation auf dem Uranus ist 1,17mal so groß wie die der Erde. Um von ihm starten zu können, müßte eine Rakete 22,4 km in der Sekunde schnell sein.
Die Oberfläche: Wie alle Gas-Planeten verfügt der Uranus über keine feste Oberfläche. Man vermutet aber, daß er einen festen Kern aus verdichtetem Wasserstoff oder Gestein hat.
Die Entwicklung eigenen Lebens: Wie auf allen jupiterähnlichen Planeten kann sich auf Uranus kein eigenes Leben entwickeln. Menschen werden den Planeten nie betreten können.
Die Monde: Erst im Jahre 1977 hat man entdeckt, daß der Uranus ebenso wie der Saturn einen Ring besitzt. Es handelt sich um die Reste eines Urmonds, der von der Schwerkraft des Planeten zerrissen wurde. Außer dem Ring hat der Uranus 27 Monde. Der größte dieser Satelliten hat einen Durchmesser von 1.594 km und heißt Titania.
Forschungsunternehmen: 1986 besuchte die amerikanische Sonde Voyager 2 den Uranus. Dabei wurden 10 weitere kleine Satelliten innerhalb Miranda entdeckt.
Uranus
Uranus

Wie der Jupiter, der Saturn und auch der Neptun gehört der Uranus zu den Gas-Planeten. Das Erstaunliche an diesen Himmelskörpern ist, daß sie selbst keine feste Oberfläche besitzen, sondern aus durch die Schwerkraft zusammengepreßten Gasen bestehen. Ihre Monde aber sind feste Körper: Brocken aus Stein, Metall und Eis.
Das Bild ist eine Falschfarbenaufnahme von Uranus. Auf diesem Bild sieht man den Ring, der den Uranus an seinem Äquator umgibt. Der Ring setzt sich aus insgesamt fünf Einzelringen zusammen. Ebenfalls im Bild zu erkennen sind viele kleine Lichpunkte, einige der Monde des Uranus.
In dieser Tabelle befinden sich die 5 größten Monde des Uranus:

Mond Mittlere Entfernung von Uranus
[in tausend km]
Umlaufzeit
[in Tagen]
Durchmesser
[in km]
Titania 435.910 8,71 1.594
Oberon 583.520 13,46 1.546
Umbriel 266.300 4,14 1.192
Ariel 191.020 2,52 1.174
Miranda 129.390 1,41 480
Uranusmonde


Der Neptun

Der Neptun ist der achte Planet in unserem Sonnensystem. Er wurde 1846 entdeckt und ist mit bloßem Auge nicht sichtbar.

Hier die Daten:

Die Größe: Der Neptun hat einen Durchmesser von 49.500 km. Seine Masse ist 17,2mal so groß wie die der Erde.
Die Umlaufbahn: Der Neptun umkreist die Sonne in einer mittleren Entfernung von 4.496 Millionen km. Er braucht dazu 164,8 Erdjahre und legt 5,4 km in der Sekunde zurück.
Die Temperatur: Auf dem Neptun herrscht eine Kälte von 220 Grad.
Die Atmosphäre: Die Neptun-Atmosphäre besteht aus Methan, Wasserstoff und Helium.
Die Schwerkraft: Die Schwerkraft des Neptuns beträgt das 1,18fache der Erde.
Die Oberfläche: Wie alle Gas-Planeten hat der Neptun keine feste Oberfläche. Es gibt kein Leben.
Die Entwicklung eigenen Lebens: Wegen der mörderischen Kälte scheidet Leben auf dem Neptun aus.
Die Monde: Der Neptun hat 13 Satelliten. Der größte Mond, Triton wurde 1846 entdeckt und besitzt einen Durchmesser von 2720 km. 1949 wurde der zweite Mond Nereide gefunden. Er ist nur 300 km groß und im Mittel 5.511.000 km von Neptun entfernt.
Forschungsunternehmen: 1989 besuchte die amerikanische Sonde Voyager 2 den Neptun.
Neptun
Neptun

Neptun wurde 1846 entdeckt. Jedoch besuchte erst Voyager 2 im Jahre 1989 den Planeten. Seine Atmosphäre ähnelt der anderer Riesenplaneten. Auf -21° Breite liegt ein extrem dunkler Fleck: Great Dark Spot mit 12.000 km Länge. Er ähnelt in vieler Hinsicht dem GRF auf dem Jupiter. Am Rand des GDS befinden sich höherliegende Wolken, die auch im Bild zu sehen sind. Eine Drehung des Wirbels dauert 16 Tage.
Bemerkenswert an Neptun ist die faszinierende Blaufärbung der Atmosphäre, welche ihn mit zum schönsten Objekt in unserem Sonnensystem macht.

Triton
Triton

Der schon 1846 von Lassell entdeckte Mond Triton ist 2.720 km groß und 354.800 km von Neptun entfernt. Die Umlaufzeit beträgt 5,87 Tage. Von seinem Inneren steigen Flüssig-Stickstoff-Geysire auf. Viele Gebiete sind von Eis-Lava überzogen.


Der Pluto

Der Pluto ist der neunte und am weitesten entfernte Planet unseres Sonnensystems. Er wurde erst 1930 entdeckt und ist so lichtschwach, daß er auch in den stärksten erdgestützten Teleskopen nur als Punkt erscheint. Im Gegensatz zu den Gasplaneten hat der Pluto offenbar eine feste Oberfläche.

Hier die wichtigsten Daten:

Die Größe: Der Pluto hat nach neuesten Untersuchungen einen Durchmesser von 2.300 km er ist der kleinste Planet. Der Pluto hat vermutlich eine Masse, die in etwa der unserer Erde entspricht. Demnach muß er ein relativ hohes spezifisches Gewicht haben. Genauere Angaben liegen darüber jedoch nicht vor.
Die Umlaufbahn: Der Pluto bewegt sich auf einer stark exzentrischen Bahn um die Sonne. Er nähert sich ihr bis auf 4.425 Millionen km und entfernt sich 7.375 Millionen km. Seine mittlere Entfernung beträgt 5.900 Millionen Kilometer. Die Plutobahn schneidet also die seines Nachbarplaneten Neptun.
Die Umlaufzeit: Für einen Umlauf um die Sonne braucht der Pluto 247,7 Erdjahre. Er bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 4,7 km in der Sekunde.
Die Eigendrehung: In 6 Tagen und 8 Stunden dreht sich der Pluto einmal um seine eigene Achse.
Die Temperatur: Mindestens 230 Grad Kälte herrschen auf dem Pluto. Es ist möglich, daß die Temperaturen sogar noch tiefer sind.
Die Atmosphäre: Eine Atmosphäre auf Pluto konnte bis heute noch nicht nachgewiesen werden. Es ist möglich, daß Pluto in Sonnennähe vielleicht eine temporäre Atmosphäre besitzt. Auch über die Schwerkraft liegen keine Werte vor.
Die Oberfläche: Die Oberfläche des Pluto ist offenbar fest. Es kann mit einer vereisten Landschaft aus Schnee und Eis gerechnet werden. Die schweren atmosphärischen Gase, die der massenarme Pluto überhaupt noch festhalten könnte, wie z.B. Methan und Ammoniak, sind bei den dortigen Temperaturen längst ausgefroren.
Die Entwicklung eigenen Lebens: Wegen der mörderischen Kälte scheidet Leben auf dem Pluto aus.
Bewohnbarkeit: Theoretisch könnte der Mensch den Pluto betreten. Raumfahrer der Zukunft müßten aber auf jeden Fall isolierte Anzüge gegen die Kälte und Sauerstoffflaschen tragen.
Die Monde: Erst 1978 wurde entdeckt, daß der Pluto einen Mond hat. Es handelt sich bei dem Satelliten um Charon, der etwa 1.050-1.500 km Durchmesser haben dürfte und den Planeten in einem Abstand von etwa 19.700 km in 6 Tagen, 9 Stunden und 20 Sekunden umkreist.
Pluto und Charon
Pluto und Charon

Das Bild zeigt den sonnenfernsten Planeten Pluto mit den Augen des Hubble-Weltraum-Teleskops im Infrarotbereich. Neben Pluto befindet sich im rechten Bildteil der Mond Charon, welcher Pluto in einem Abstand von etwa 19.700 km umkreist. Charon ist gegenüber Pluto nur halb so groß.


Kometen: Geheimnisvolle Himmelskörper

Die Kometen waren bereits im Altertum bekannt. Viele von ihnen werden so hell und stehen mit so langen Schweifen unerwartet am Himmel, daß sie im alten Sternglauben als unheilbringende Gestirne angesehen wurden. Diese Kometenfurcht bestand noch über das Mittelalter hinweg bis tief in die Neuzeit hinein.

Aristoteles und Ptolemäus hielten die Kometen für Ausdünstungen innerhalb unserer Erdatmosphäre. Seneca (4 v. Chr. - 65 n. Chr.) sprach dagegen erstmals von selbständigen Himmelskörpern.
Aber es dauerte noch viele Jahrhunderte, bis sich die Erkenntnis durchsetzte, daß die Kometen-Erscheinungen nicht erdgebunden gedeutet werden konnten. 1682 war es E. Halley möglich, die Identität des in diesem Jahre auftauchenden Kometen mit denen von 1607, 1531 und 1456 nachzuweisen. Halley berechnete für das später als "Halleyscher Komet" bekannte Objekt eine langgestreckte elliptische Bahn um die Sonne mit einer Umlaufzeit von 76 Jahren. So konnte er auch erstmals eine Vorhersage für die Wiederkehr eines Kometen machen. Tatsächlich wurde der Halleysche Komet auch 1758/59 wieder gesehen.
Nach der Erfindung des Fernrohrs, vor allem aber nach Einführung der Astrophotographie Ende des 19. Jahrhunderts stiegen die Entdeckungszahlen zunächst langsam, später eher sprunghaft an. Die ältesten Kometenberichte gehen bis in das 3. vorchristliche Jahrtausend zurück. Ein Kometenkatalog von M.F. Baldet reicht bis zum Jahr -2315 und verzeichnet bis zum Jahre 1963 insgesamt 1738 Objekte. In der Zeit von Christi Geburt bis zum 17. Jahrhundert wurde durchschnittlich alle vier Jahre ein Komet entdeckt. Durchschnittlich ist pro Jahr mit 2030 Kometen zu rechnen.

In dieser Tabelle befinden sich 5 Kometen mit der kürzesten bekannten Umlaufzeit:

Komet Umlaufzeit
[in Jahren]
Abstand von der Sonne
[in IAU]
Encke - 2P 3,28 0,331
Wilson-Harrington - 107P 4,29 0,996
Grigg-Skjellerup - 26P 5,10 0,995
Honda-Mrkos-Pajdusakova - 45P 5,30 0,541
Schwassmann-Wachmann 3 - 73P 5,34 0,933
Kometen mit kurzer Umlaufzeit


Bezeichnung: Kometen werden in der Regel nach ihrem Entdecker bezeichnet. So zum Beispiel der Komet Hale-Bopp.
Kometenbahn: Die meisten Kometen können nur dann beobachtet werden, wenn sie in den inneren Bereich unseres Sonnensystems, also wenigstens in den Raum innerhalb von Jupiter vordringen. Kometenbahnen verlaufen am häufigsten in Ellipsen. Es sind aber auch Parabeln oder Hyperbeln errechnet worden. Kometen auf elliptischen Bahnen können abhängig von ihrer Umlaufzeit von der Erde immer wieder beobachtet werden. Hyperbeln und Parabeln reichen dagegen ins Unendliche.
Aufbau eines Kometen: Der Kern eines Kometen ist im Innern des Kometenkopfes zu beobachten. Sein Durchmesser beträgt 1 bis 100 km. Seine Masse schwankt zwischen 1014 und 1016 g. Der Kern des Halleyschen Kometen hat nach Raumsondenmessungen eine Größe von 15 mal 9 km. Der Kern besteht aus Eis, Staub und anderen festen Materialien. Die Eispartikel sind gefrorene Gase wie Ammoniak, Methan, Dicyan oder Kohlenmonoxyd.
Der Kometenschweif: Durch gegenseitige Zusammenstöße und die Wirkung der Sonnenstrahlung können die Teilchen eines Kometenkerns zerfallen. Besonders bei einem Aufenthalt im Inneren des Sonnensystems verdampft ein Teil des Materials und es bildet sich um den Kern die Koma - eine Gaswolke. Bei kleineren Sonnendistanzen wirkt auch der sogenannte Sonnenwind auf die Gase der Koma. Die von der Sonne ausgeheneden Teilchen reißen diese vom Kopf des Kometen weg und es entsteht der Schweif, der deshalb immer von der Sonne abgewandt ist. (Der Schweif flattert also buchstäblich wie eine Fahne im Sonnenwind).
Die Lebensdauer: Kometen haben die Neigung zu zerfallen. Bei nahen Objekten kann dies sehr schnell gehen, so daß sich der Zerfall buchstäblich vor den Augen der Astronomen ereignen kann - wie am Fall des Bielaschen Kometen. Die Geschwindigkeit des Zerfalls hängt natürlich von der inneren Struktur des Kometen ab. Es spielt aber auch eine große Rolle, ob der Komet der Sonne sehr nahe kommt.

Hale-Bopp
Hale-Bopp

Der Komet Hale-Bopp:
Hale Bopp wurde in der Nacht vom 22. auf den 23. Juli 1995 entdeckt. Am 22. März 1997 hatte er mit nur 197 Millionen km seinen geringsten Abstand zur Erde. Die größte Annährung an die Sonne fand am 1. April 1997 mit 136,7 Millionen km statt. Die größte Entfernung von Hale-Bopp zur Sonne wurde für das Jahr 3175 mit einer Entfernung von etwa 55,6 Mrd. km = 372 IAU berechnet. Der Kerndurchmesser von Hale-Bopp beträgt 20-30 km und rotiert in 11,5 Stunden einmal um die eigene Achse. In Sonnennähe verliert der Komet sekündlich 250 Tonnen Materie durch aufschmelzen seiner Eismasse. Der im Bild zu sehende blaue Plasmaschweif ist über 100 Millionen km lang.

In dieser Tabelle befinden sich 5 Kometen mit längeren Umlaufzeit

Komet Umlaufzeit
[in Jahren]
Abstand von der Sonne
[in IAU]
Temple-Tuttle - 55P 32,9 0,982
Pons-Brooks - 12P 70,9 0,774
Halley - 1P 76,0 0,587
Swift-Tuttle - 109P 135 0,958
Herschel-Rigollet - 35P 135 0,748
Kometen mit längeren Umlaufzeiten





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